Nicht AIDS und auch nicht Ebola sondern Marburg heißt das nordhessische
Fachwerkstädtchen, benannt nach einem Virus, der in den 60ern von
einem Versuchsaffen der ansässigen Pharmaindustrie eingeschleppt wurde. Hier zwischen den sieben Bergen werden Autobahnausfahrten für ein Zeichen von Weltoffenheit und die Biotonne für eine Revolution gehalten. Durch Marburg schlängelt sich die junge Lahn, deren atemberaubende Ufer seltenen Tieren wie dem Eisvogel Schutz bietet.
Verziert wird die Stadt von zahlreichen Studenten, von denen die allermeisten behaupten, sie seien nur kurz hier und wollten nächstes Semester nach Köln.

Die Trocknermarken aus dem Waschsalon passen in die Einkaufswagen vom HaWeGe.

Die Fussgängerampel zur Mensa wird nie grün. Gehen Sie unter
der Brücke !

Stellen Sie sich auf eine der zahlreichen Brücken über die
Stadtautobahn und geniessen Sie den Hauch von Weltoffenheit und bewundern Sie die vielen fremden Kennzeichen.

Fahren Sie nach Frankfurt am Main (Zug 1 Std.) und erleben Sie, dass Sie in Metropolen genauso gelangweilt von sich sind wie in Marburg.

Üben Sie, den Ton der grünen Fußgängerampeln nachzusummen
und lassen Sie sich von den instinktiven Ausweichmanövern Ihrer blinden Mitbürger beeindrucken.

Lassen Sie sich in engen Gässchen der Oberstadt von Stadtbussen
und/oder Golf GTI verfolgen.

Bleiben Sie bis kurz vor Schluss im Stadtbad und versuchen Sie, dem
Wasserschlauch der Putzfrau zu entkommen.

Wenn Sie eine Frau sind: Schleichen Sie sich als Mann verkleidet in
eine Burschenschaft ein.

Versuchen Sie, sich von den Telefon- und Rundfunkgebüren befreien
zu lassen.

Antworten Sie auf eine Kontaktanzeige im Express. Für den selben
Effekt besuchen Sie die anatomische Sammlung der medizinischen Fakultät.

Lassen Sie sich in das Studentenparlament wählen und fordern Sie
Redefreiheit.

Affenfelsen: Der dezente Betonklotz an der Lahn ist Marburgs laienhafter Versuch, wie jede Großstadt einen Slum besitzen zu wollen.

Die gesamten Bekannten (besonders die unangenehmen), denen Sie täglich
beim Einkaufen im HaWeGe begegnen.

Oberstadt-Aufzug:

Zunächst installiert von Marburger Sozialpsychologen zur Erforschung
von menschlichem Verhalten in großer Enge hat dieser Aufzug später
auch dazu geführt, die EU-Legehennen-Verordnung zu entschärfen.